Alles über den Petit Basset Griffon Vendéen

Pom Fritz und der Osterhase


„He, du blöder Hund, lass die Eier am Baum hängen. Meinst du, ich mache mir die Arbeit, den Baum hübsch österlich mit Eiern zu schmücken, damit ein weiß-braun gefleckter Schlappohrköter kommt, und die ganze Arbeit zu nichte macht! Such dir was anderes zum Spielen.“

„Wie, was, eh, was soll ich nicht machen?“

„Die Eier vom Baum rupfen, du Hohlkopf. Ich habe sie an den Baum gehängt und da sollen sie auch bleiben. Es ist schließlich Ostern, und da hängt ein ordentlicher Osterhase Eier an Bäume und Büsche damit die Menschen und besonders die Kinder sich freuen und glücklich sind.“

„Von wegen, du hast die Eier an den Baum gehängt, das hat vorhin mein Frauchen getan. Ich hab´s genau gesehen. Und jetzt, wo sie wieder ins Haus gegangen ist, klaue ich mir ein Ei und werde damit spielen.“

„Das wirst du nicht und außerdem sei nicht so kleinlich, Osterhasen brauchen Gehilfen. Sonst könnten sie die ganze Arbeit gar nicht schaffen. Die Eier zum Beispiel legen die Hühner. Schon vor langen Jahren haben wir mit Ihnen dieses Abkommen geschlossen.“

„Was bist du? Ein Hase? - Toll, die jage ich besonders gerne. Wo steckst du eigentlich, zeig´ dich mal."

„Mach ich, aber nur wenn du mir versprichst, mich nicht zu jagen. Wenn ich zu schnell laufe - nicht dass ich Angst hätte, du könntest mich einholen - rütteln in meiner Kiepe die Eier durch und zerbrechen. Die ganze Arbeit der Hühner wäre umsonst, ich könnte sie nicht mehr an die Bäume hängen, die Kinder wären traurig und an die vielen Tränen mag ich nicht denken.“

„Du willst ein Hase sein! Ha, ha, ha,.... ich lach mich schlapp. Du bist riesengroß und diese Riesenohren, und diese blöde, wie nanntest du sie noch, Kiepe auf deinem Rücken! Spinn` ich, oder ist das wirklich eine Brille auf deiner Nase? Ein Hase mit einer Brille, ha, ha, ha,... das ist einfach zu komisch.“

„Oh, mein Gott, sind Hunde dumm. Ich bin doch kein gewöhnlicher Hase, ich bin ein Osterhase und meinen Job mache ich schon seit vielen Jahren. Daher auch die Brille. Die Augen werden eben vom vielen Eierbemalen nicht besser.“

„Du siehst nicht wie ein Hase aus. Eher wie ein Hängeruh. Im Fernsehen hab´ ich letzt´ einen Film von dem Grzimek gesehen , da waren diese Hängeruhs, die sahen genau aus wie Du, nur hatten die keine Kiepe auf dem Rücken, sondern einen Beutel vor dem Bauch.
Ist doch viel praktischer, findest du nicht auch? Wie heißt du eigentlich?“

"Hans von Hase, und wie ist Dein Name?“

„Fritz, genau gesagt: “Pom Fritz vom Esculap“, glaube ich. Meine Familie ruft mich auch Fritzchen oder Fritze, kannst dir was aussuchen. Herrchen sagt immer wenn Frauchen ihn etwas fragt, mein Name ist Hase, ich weiß von nichts. Also, willst du mich veräppeln oder heißt du wirklich so?“

„Blöde Frage, natürlich, Hans von Hase ist mein Name, so hießen schon mein Vater und mein Großvater, und mein Urgroßvater auch. Alles Osterhasen. „Pomes Frites“ ist auch nicht gerade witzig. Das mit dem Beutel schmink dir ab. Die Eier würden beim Transport zerdrücken. Die Kiepe hat sich bewährt und dabei bleibt es. Hat schließlich auch Tradition. Wie heißt das Tier, dem ich ähnlich sehe, Hängeruh? Habe ich noch nie gehört. Wo lebt dieses Tier?“

„In Australien!“

„Ach, du meinst Känguruh! Du Dussel, wozu wundere ich mich überhaupt, Hunde sind nun mal dumm.“

„Bin ich nicht! Das Hängeruh heißt Hängeruh weil es einen Beutel vor dem Bauch hängen hat, und wenn eine Hängeruhmutter ein Baby hat, hüpft es wenn es müde ist in den Beutel und ruht sich darin aus. Ist doch wohl logisch, oder? Ich und dumm, Känguruh, das macht doch keinen Sinn.“

„Pinkel den geschmückten Baum nicht an, du Ferkel.“

„Wieso nicht? Rüden pinkeln alle Bäume an, das nennt man markieren.“

„Es ist ein Osterbaum mit Eiern und der wird nicht angepinkelt, entschuldige, markiert..... Kapiert?“

„Nun hab dich nicht so, ich such mir eine andere Stelle. Zufrieden? Was ist eigentlich Ostern, wieso gibt es da Eier?“

„Ostern hat was mit Jesus Christus zu tun. Und die Eier? Ja warum gibt es eigentlich Eier zu Ostern. Ach , frag´ nicht so dumm, das war schon immer so und hat Tradition. Außerdem verschenken die Menschen auch Süßigkeiten. Wir Osterhasen hängen nur die bemalten Hühnereier in die Bäume. Die Menschen legen Schokoladeneier und Schokoladenhasen in Körbe mit grünem Papiergras und stellen diese Körbe dann im Garten unter Büsche. Am Ostersonntag erzählen sie ihren Kindern, der Osterhase war da und hat die Dinger im Garten versteckt, die Kinder suchen ganz aufgeregt und wenn sie ein Körbchen gefunden haben, klatschen sie vor Freude in die Hände.
Den ganzen Tag über werden diese Süßigkeiten von den Kindern gegessen und abends ist ihnen meistens schlecht. Natürlich sind wir Osterhasen die Schuldigen.“

„Aha! Ich verstehe, aber Hasen legen doch auch Eier, so ganz kleine, braune. Die hab´ ich zum Fressen gern. Wenn ich beim Spazierengehen ein Nest finde, kann ich nicht widerstehen und muss sie verputzen. Frauchen und Herrchen regen sich immer fürchterlich auf, schreien Pfui, aus, Oh je wie ekelig, jetzt hat er wieder Würmer! Wenn ich dann nicht schnell genug wegrenne und sie erwischen mich, setzt es Hiebe. Das verstehe ich nun ganz und gar nicht. Die schenken ihren Kindern braune Schokoladeneier und wenn ich welche finde, ist das Pfui und ekelig.“

„Ich sage es ja, du bist nicht nur dumm, sondern, entschuldige bitte den Ausdruck, saudumm! Was du meinst sind Hasenködel, und keine Eier. Aber Ähnlichkeit mit Schokoladeneiern haben sie, da muss ich dir Recht geben. Vielleicht ist so der Brauch mit den Eiern entstanden."

"Muss ich, wenn ich Zeit habe, mal drüber nachdenken.
Du, Hans, einene kleine Frage: Du hättest nicht doch Lust, Dich von mir eine Runde durch den Garten jagen zu lassen. Die Kiepe kannst du hier solange unter dem Busch abstellen.
Ich würde dir auch nichts tun, vielleicht deinen weichen Puschelschwanz etwas zerzausen, das könnte mir großen Spaß machen.“

„Fritz, vergiss es, probier es gar nicht. Ich knalle dir mit meinen Hinterbeinen ein paar vor den Latz, dass dir Hören und Sehen vergeht. So was Blödes. Außerdem muss ich jetzt weiter, hab´ noch wahnsinnig viel zu tun. Also, mach´s gut Fritz, bis zum nächsten Jahr.“

Er ist weg, jetzt warte ich noch ein Weilchen und dann hol´ ich mir mein Ei zum Spielen.
Das Rote gefällt mir am besten, das nehm´ ich mir.

„Fritz, was machst du da, lässt du die Eier am Baum hängen!“

Verflixt, kaum ist das Langohr weg, erwischt mich mein Frauchen, Spielverderberin, dann eben nicht.

Frohe Ostern!

Ihre Heidi Winkelmann